Gedackt
Als gedackt (oder auch gedeckt) werden Labialpfeifen beschrieben, die oben geschlossen sind. Speziell an diesen gedackten Pfeifen ist, dass sie ein anderes Oberton-Spektrum besitzen. So lassen sich Obertöne nach Wunsch auch speziell hervorheben (bspw. Quintadena/Quintatön). Hierzu wird die Pfeife enger mensuriert. Pfeifen die gedackt sind, klingen eine Oktave tiefer, da die Luftsäule am oberen Ende vom Austreten gehindert wird und desshalb erneut in die Pfeife zurückfällt. Tiefe Register werden desshalb oft als gedackte Register realisiert. Dies spart Material, aber auch Platz, da eine Pfeife in 16' Länge gedackt als 32' hörbar wird. Man spricht gelegentlich auch vom akustischen Bass. Die gedackten Pfeifen klingen oft auch flötiger, gedämpfter und sanfter als offene Pfeifen.
Bei Metallpfeifen wird zum verschliessen ein aufgelöteter Deckel oder ein beweglicher Stimmhut verwendet. Bei Holzpfeifen wird dagegen ein beweglicher "Spund" eingesetzt.
Man unterscheidet verschiedene Bauformen:
Spitzgedackte Pfeifen sind zum Ende hin zulaufend/verengend, also konisch geformt. Diese entsprechen einem eigenem physikalischen Verhältnis.
Halbgedackte Pfeifen werden an der Oberseite nur halb verschlossen.